Die Videospielindustrie ist seit vielen Jahren eine Wachstumsbranche; ihr Umsatz steigt stetig – ebenso wie die Zeit, die die Spieler weltweit in virtuellen Welten verbringen. Dabei hat sich längst ein enges Zusammenspiel von Realität und Virtualität entwickelt. Themen und Konflikte der realen Welt spiegeln sich in den Spielewelten wider oder werden dort gar ausagiert, bevor sie sich in der realen Welt ereignen – mit einem immer wiederkehrenden Motiv: „Save the world!“. Die Sehnsucht auch der jüngeren Generation nach überschaubaren Problemlagen und einfachen, zielführenden Lösungswegen sichert den Spieleherstellern ihr Publikum. Aber geht die hier investierte Aufmerksamkeit und Energie einem dringend benötigten Engagement für die Probleme der realen Welt verloren? Oder finden sich in den virtuellen Welten auch ungeahnte Potentiale, die sich auf unsere Realität übertragen ließen? Und wie sieht diese Virtualität überhaupt aus – wie entsteht ihr Sog, der so viele Energien bindet?
Suchen Sie sich einen Platz im Raum. Beachten Sie das Feuer vor sich. Nehmen Sie einen tiefen Atemzug. Alle Sorgen des Alltags liegen jetzt weit hinter Ihnen. Wir sind bereit, die Welt zu retten. Der Weg führt durch das Feuer.
Jakob Klaffs studierte Musiktheater-Regie an der Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Im Umfeld dieses Studiums begann er seine Arbeit mit Video. Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit bilden dokumentarische und installative Videos.
Prof. Dr. Bettina Schlüter ist Professorin an der Universität Bonn und wissenschaftliche Leiterin der Abteilung Digitale Gesellschaft und des Ressorts Strategische Partnerschaften am Forum Internationale Wissenschaft Bonn.